Aus diesem Grund gingen wir am Nachmittag zu Fuß bis zur sogenannten "Judenrampe", zum Ort also, an dem die Züge anhielten, um die neuen Häftlinge in Birkenau aussteigen zu lassen.
Dieser Gedenkmarsch geschah im Schweigen, und wir versuchten uns die Situation der Gefangenen in so einem Zug bewusst zu machen.
Es ist nicht ganz geklärt, ob der Zug durch Tschechien oder eher durch Breslau nach Auschwitz kam, sicher ist aber der Ankunftsort. Diese Wagons wurden bekanntlich versiegelt und durften bis zum Zielbahnhof nicht geöffnet werden.
Auf dem Gleis ist noch ein Wagon aus der Zeit zu sehen und zu berühren.
Frau Schmitz - links - erklärt uns, wie die Ankunft eines Transports ablief |
Eine Zeichnung ist neben dem Wagon abgebildet, die unerlaubterweise von einem Insassen angefertigt wurde. Sie Zeigt, wie gleich nach der Ankunft SS-Leute die Häftlinge aussortierten. Oft wurden Familien in Sekunden getrennt - vielleicht war der Mann noch arbeitsfähig während die Kinder und die Frauen gleich zum Sterben oder für medizinische Experimente bestimmt wurden.
An diesem Ort stieg also auch Edith Stein mit ihrer Schwester Rosa aus dem Zug aus und wurde für die Ermordung in den Gaskammern von Birkenau bestimmt.
Hier haben wir eine kurze Andacht mit Liedern und Texten aus der Novene gebetet. Das große Anliegen ist, dass so etwas nie mehr passiere und dass wir aus den Erfahrungen dieser Tage auf die Fürsprache der hl. Edith Stein für unser Leben eine wirksame Umkehr erleben.
Der Weg zurück war für alle dann eine willkommen, fast notwendige Zeit der Aneignung des Erlebten.
Am Abend feierten wir wieder im Zentrum die hl. Messe und hörten eine Darlegung über die Vorgänge der Verhaftung Edith Steins in Echt. Es folgte auch ein interessanter Bericht des letzten Menschen, der Edith und Rosa Stein im Zwischenlager in den Niederlanden sprechen konnten, um ihnen die erbetenen Sachen aus der Kloster zu übermitteln. Die Tochter dieses Herrn war anwesend.
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