Donnerstag, 9. August 2012

Große Festmesse in Birkenau zum 70. Todestag der hl. Edith Stein

Liebe "Pilger-von-daheim"!

Heute ist also das große Fest, der 70. Todestag der hl. Edith Stein.
Wir begannen den Tag mit einer feierlichen Messe in Birkenau.

Um ca. 9.30 kamen dort an.


wir begannen um 10 Uhr mit einem Gebetsgang entlang der Rampe, an der die Selektierung nach der Ankunft der Tranporte geschah. An diesem Gang nahmen schon alle, die zum Gottesdienst gekommen waren. Es war ein wirklich bemerkenswertes Presbyterium, dass sich heute versammelt hat - ein großes Zeichen dafür, dass in Birkenau jetzt offensichtlich mehr möglich ist also vor etwa 10 jahren.
Es waren nämlich so gut wie alle Bischöfe der Haupt-Orte im Leben Edith Steins gekommen, also von Breslau, Krakau, Freiburg, Speyer, ... und als Hauptzelebrant handelte Kard. Erdös aus Ungarn, Vorsitzender der "Europäischen Bischofskonferenz". Ein wirklich großes Ereignis also, denn alle eingeladenen Bischöfe haben zugesagt.


Am Ende des Gebetsweges an der Rampe sang sogar ein Vertreter der jüdischen Glaubensgemeinschaft ein Totengebet. Auch das wäre vor wenigen Jahren noch nicht möglich gewesen.

Dr. Deselaers sagte am Abend, dass dies die Frucht von mindestens 10 Jahren Arbeit gewesen ist...

Die hl. Messe fand also am großen Denkmal für die Opfer von Auschwitz-Birkenau. Dazu habe ich leider keine Bilder, weil ich selbst (mit etwa 50 Priestern) konzelbrierte. Ich werde aber sicher von anderen Teilnehmern später Bilder bekommen.

Die Predigt hielt Kard. Meisner mit polnischer Übersetzung. Er sprach mit starken Worten auch von der Verpflichtung für uns, das Opfer solcher Menschen wie Edith Stein (und derer gab es wohl viele!) als Ermahnung an uns, nicht zu vergessen und uns aktiv für Friede einzusetzen. Er sprach auch vom "göttlichen Plus", und zwar ist das Menschliche eher horizontal - also zwischen uns selbst, eine horizontale Linie ist ein Minus! Gott kommt zu uns und ermöglicht uns eine vertikale Ausrichtung, also durch diese vertikale Linie wird unser Minus zum Plus! Das Plus ist aber ein Symbol für das Kreuz. Auf diesem Wege versuchte er uns näher zu bringen, was wir meinen, wenn wir sagen: Im Kreuz ist heil!

Die Messe war - wie gesagt - nicht nur feierlich, sondern auch ein großes Zeichen für die gesamteuropäische Bedeutung Edith Steins und für die (leisen aber sichtbaren) Fortschritte im christlich-jüdischen Dialog an diesem Ort.

Am Ende der Messe sprach noch unser P. Andreas, Provinzial der Karmeliten in Krakau. Er brachte wieder das Karmelitin-Sein Edith Steins in den Vordergrund, mit einigen sehr schönen Hinweisen darauf, wie die Klausur für die Karmelitin ein Weg in eine totale Offenheit für das Geschehen in der Welt sein. Im Gebet tragen sie wirklich alles Leid und alle Not der Kirche und der Welt mit, so wie Edith Stein es gerade dort getan hat, wo sie äusserlich am wenigsten wirken konnte.

Am Nachmittag geht es weiter!
Mit lieben Grüßen, Euer P. Roberto

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